Léiffrawëschdag

Wie jedes Jahr haben die Freunde des Kielener Brennereimuseums das Binden des "Wësch" auf Maria-Himmelfaart übernommen. Neben Feldfrüchten und verschiedenen Kräutern wurden dem "Wësch" eine Karotte und eine Zwiebel hinzugefügt. Nachdem die "Wësch" gebunden waren, wurden sie in der Kielener Kirche gesegnet und anschließend an die Leute verteilt. Diese alte Tradition, die heute zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, wird durch diese jährliche Initiative bewahrt.

Gesegnete Kräuter

Beim Léiffrawëschdag, auch noch Léiffrakrautdag oder Krautwäschdag genannt, handelt sich um ein sogenanntes Erntefest, dessen Ursprünge in vorchristliche Zeiten zurückgehen. Bei der bereits im 6. Jahrhundert n.Chr. schriftlich belegten Krautweihe war es Sitte, dass der Priester verschiedene, zu einem Büschel (Wesch) zusammengebundene Kräuter segnete, nachdem die Gläubigen sie zu diesem Zweck in die Kirche gebracht hatten. Einstmals war die Zahl dieser Kräuter auf weniger als ein Dutzend begrenzt. Mit der Zeit jedoch wurden immer mehr Pflanzen im Büschel geduldet, sofern sie - angeblich oder tatsächlich - heilkräftige Eigenschaften besaßen und einen scharfen Geruch verströmten.

Nachdem die heilige Maria 1678 zur Schutzpatronin des Landes erkoren worden war, verband man die Kräutersegnung zudem mit einer Muttergottesprozession. Heute wird die traditionelle Kräutersegnung an Mariä Himmelfahrt, einem gesetzlichen Feiertag, nur noch in wenigen Orten des Landes vorgenommen.

Quelle: Presse- und Informationsamt der Luxemburgischen Regierung, Autor: Georges Hausemer